unsere Philosophie

Das wohlbekannt ist eine American Bar. 

Eine American Bar auf einem Fahrrad, mit wechselndem Angebot, die an verschiedenen Orten in Wien aufzufinden ist. Dass diese Bar gleichzeitig eine Werbefirma ist, die ein Onlinemagazin herausbringt, wirkt auf den ersten Blick eigenartig. Ist es ehrlich gesagt auch. 

Das wohlbekannt ist eine American Bar, die laufend neue Spirituosen aufspürt und verwendet, um stets neue Drinks zu servieren. Spirituosen hinter denen wir stehen können, die wir ehrlich und ausgiebig vorstellen und ausschenken wollen. Wir sind der Meinung, dass Menschen, die Wert auf ihren Geschmack legen, es verdient haben, diesen zu erweitern. Wir sind der Meinung, dass die unglaubliche Arbeit von unzähligen Brennern, Winzern und anderen Getränkeherstellern es verdient hat, gelobt zu werden.

Alleine in Österreich sind wir mit einer unvorstellbaren Vielzahl an Delikatessen und Spezialitäten gesegnet, vom Rest Europas und der Welt ganz zu schweigen. Wir möchten das Privileg, nach Ladenschluss eine ganz besondere Flasche mit Kollegen zu probieren, nicht für uns behalten, sondern mit allen teilen. Wir möchten die unerschöpfliche Vielfalt der Bar nicht ausschließlich unter Fachkollegen besprechen, wenn am Nachmittag gerade noch keine Gäste da sind. Sondern an einem schönen Sommertag bei einem Spritzer im Vorbeigehen wollen wir darüber sprechen. Eben, im Vorbeigehen.

Wir denken, für eine Bar benötigt man drei Dinge: Einen Tresen, durstige Menschen und Getränke. Passt, alles da. Damit wir unsere Leidenschaft und Philosophie zu Drinks am besten teilen können, müssen wir so viele Menschen wie möglich erreichen.  

Wir möchten, dass unsere Drinks und die Flaschen der Hersteller gut sichtbar, und wir gut hörbar sind. Wir wollen all jenen Menschen, die Interesse an der Barwelt haben, die Möglichkeit geben uns zu sehen und anzusprechen. Wir wollen es jenen Menschen, die vielleicht noch gar nicht wissen, dass sie Genießer sind, es leichter machen, mehr zu erfahren. Wien bietet dazu die allerbesten Bühnen. Wir wollen nicht das Rad (oder die Bar) neu erfinden. Was eine Bar zu einer guten Bar macht, entscheidet schlussendlich jeder für sich selbst. Und wenn wir für den ein oder anderen nur als Wegweiser zur nächsten Bar mit Wänden fungieren, dann kenn ich da schon ein paar Adressen in Wien, es wird schon was dabei sein, Habe ´d Ehre. Aber wir denken es lässt sich auch unter freiem Himmel gut trinken und plaudern. Über Geschmack lässt sich schließlich (nicht) streiten. Wir geben immer früh genug bekannt wo wir sind und was es zu trinken gibt, damit du auch Bescheid weißt, ob es für dich bei einem Spritzer bleibt, oder etwas Neues dabei ist, das dich interessiert. Vielleicht bist du auf der Suche nach einem neuen Produkt für deine eigene Bar, vielleicht möchtest du nur das Wetter genießen, wie auch immer. Bei uns gilt allen eine herzliche Einladung zum Entdecken und Fachsimpeln. Apropos.

Fachsimpeln wird bei uns groß- und eben, aufgeschrieben. Okay, jetzt wird’s wieder eigenartig.

Für mich als Barkeeper war es immer einer der schönsten Momente, wenn alles geputzt war, die Sessel auf den Tischen standen und mein Barchef abgerechnet hat. Nicht weil das eigentliche Barkeeping jetzt vorbei war, sondern weil jetzt der theoretische Teil begonnen hat. Wir sind zusammen am Tresen gesessen und haben den Abend rückbesprochen, Kritik wurde verteilt, Feedback bearbeitet und dann: “Was ist eigentlich Tequila?”. Wir haben uns gegenseitig Fachwissen angeeignet und diese Tradition hat sich durch so gut wie alle Betriebe gezogen, in denen ich mitgearbeitet habe. Viele dieser unzähligen Gespräche sind mir lebhaft in Erinnerung geblieben, und das war in meiner Laufbahn immer von Vorteil. Manche Leute können Dinge eben besser erklären oder zusammenfassen als andere und zu manchen Dingen wissen sie eben tatsächlich besser Bescheid als Google. Aufgrund von ihrer Erfahrung, ihrer Ausbildung, Reisen, Bekanntschaften oder ganz einfach, weil sie schon mal dabei waren, als Tequila gemacht wurde. Diese Erzählungen sind sehr wertvoll, wenn man sich mit Barkeeping und mit Spirituosen und Genuss allgemein beschäftigt. Es ist aber ein Ding der Unmöglichkeit, all diese Gespräche wiederzugeben oder irgendwo nachzulesen. Wir möchten diese “Feierabendgespräche” archivieren und festhalten, wir wollen, dass jeder, der sich dafür interessiert, ein Werk zum Nachschlagen hat und jeder, der diese Dinge weiß, eine Möglichkeit hat, sie zu publizieren. Das ist kein Gourmetmagazin und kein Bewertungssystem, es geht uns darum unterhaltsam und vor allem EHRLICH Informationen zu senden. Ob das ein technisches Interview mit einem Destillateur ist, eine Glosse zum Alltag eines Barbetreibers und seinen Schwierigkeiten, ein philosophischer Kommentar zum Leben und Arbeiten in der Nacht oder die Antwort auf die Frage warum zur Hölle manche Barlöffel auf ihrer Rückseite einen Dreizack haben, der derartig spitz ist, dass man sich damit versehentlich erstechen kann. Wir möchten das bei einem guten Drink besprechen. Wir möchten die wirklich wichtigen Fragen beantworten. Warum sind Eiswürfel der Standard und nicht Eiskugeln oder Eispyramiden? Warum schäumt Ananassaft auf, wenn man ihn in einem Shaker schüttelt? Was um Himmels Willen war in den neunziger Jahren los? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber ich möchte es herausfinden, ich lebe für Feierabendgespräche. Zum Schluss sei noch gesagt, dass wir uns nichts anmaßen, was wir nicht können. Wir sind zwei Fachmänner, die ihre Arbeit machen. Wir sind keine Künstler, Journalisten oder sonst was. Ein Barkeeper und ein Webentwickler, die sich eine Leidenschaft für gute Drinks und Leckereien teilen. Wir sind der Meinung, dass wir Genuss und Gourmeterei zugänglich machen sollten, weil´s einfach geil ist.

Zusammengefasst: Das wohlbekannt ist eine American Bar in der ein Barkeeper gute Drinks aus guten Spirituosen macht, während ein Webentwickler dafür sorgt, dass diese guten Spirituosen auch dementsprechend beachtet und geachtet werden. Währenddessen scheint die Sonne. Klingt gut? Klingt gut. Los geht´s.